Was haben diese drei Hunde gemeinsam?
Sie haben alle eine Schwellung, teils mit eitriger Hautentzündung,
unter dem Auge.
Im ersten Bild ist dies durch das lange Fell kaum ersichtlich.
Zwei dieser Hunde haben im Vorfeld wochenlang Antibiotika bekommen, weil man dachte, dass es sich um eine reine Hautkrankheit gehandelt hatte. Diese Krankheit ist selbst unter Tierärzten nicht landläufig bekannt.
An den anliegenden Backenzähnen sieht man viel Zahnstein und ein deutlicher Zahnfleischschwund. Beim letzten Patienten hat der Zahnstein eine Zahnfraktur versteckt (nächstes Bild; roter Pfeil).
Diese Zähne hatten alle eine eitrige Entzündung, welche sich langsam von der Wurzelspitze, durch den Knochen bis hoch zu Haut gewandert ist. Dies hat Monate gedauert und viel Leid verursacht.
Wer meint, dass diese Familien sich nicht gekümmert haben, der irrt sich. Fressen ist ein Überlebensmechanismus und kein Anzeichen für eine gute Gesundheit!
Bei sämtlichen Auffälligkeiten im Kopf-, Schädel- oder Gesichtsbereich, lassen Sie bitte die Mundhöhle von einem Tierzahnarzt untersuchen.
Ihr Tier wird es Ihnen danken. ♡
Die betroffenen Zähne wurden kieferchirurgisch extrahiert, die Zahnfächer gespült und vernäht. Das Nahtmaterial ist selbstauflösend, also müssen die Fäden nicht gezogen werden. Am gleichen Tag kann noch gefressen werden und nach circa 2 Wochen sind Kauspielzeuge wieder erlaubt.
Der vierte Prämolare im Oberkiefer wird oft als Augenzahn bezeicht, da er der Backenzahn ist, welche am häufigisten die oben erwähnte Symptomatik verursacht. Er ist allerdings nicht der einzigste "Übeltäter".
Dieser Befund ist schmerzhaft und schreitet extrem langsam fort.
Fast jede Schwellung im Kopf- oder Kieferbereich kann seinen Ursprung in der Mundhöhle haben!
Helfen Sie mir dabei andere Menschen für die Gesundheit von Tieren zu sensibilisieren.
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© Alexandra Hodeau, Tierärztin